AK Sprechende Vergangenheit
Der Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“ erinnert mit seinen Veranstaltungen an die nationalsozialistische Vergangenheit der Stadt Jena. Auf gestalteten Stadtrundgängen, bei öffentlichen Diskussionsveranstaltungen, mit Vorträgen und Ausstellungen werden verschiedene Aspekte dieser Zeit thematisiert und zugleich die Geschichtslügen der Nazis demaskiert. Besonders die Stadtrundgänge zu authentischen Orten der Stadtgeschichte haben nachhaltige Wirkung, denn sie unterstützen die Bildungsarbeit schulischer Einrichtungen als offenes Angebot. Gegenwärtig arbeitet der Arbeitskreis an einem virtuellen Stadtrundgang („Vernetztes Gedächtnis“) zum Thema „Jena in der Zeit des Nationalsozialismus“, der auf die Homepage der Stadt Jena gestellt werden soll.
Kontakt zum Arbeitskreis gibt es über die Mailadresse
Der "Arbeitskreis Sprechende Vergangenheit" erinnert in jedem Jahr und auf vielfältige Weise am 9. November an die jüdischen Opfer von Jena. Auch in diesem Jahr werden die Jenaer Bürger und Bürgerinnen eingeladen, sich an den für die ermordeten jüdischen Menschen gesetzten Stolpersteinen einzufinden. Auf dem Marktplatz wird es ab 17 Uhr eine weitere, von diesem Arbeitskreis ausgerichtete Gedenk- und Erinnerungsveranstaltung geben.
15.00 Uhr: Gedenken an den 21 verschiedenen Orten in Jena
17.00 Uhr: Erinnern an die jüdischen Opfer von Jena, Marktplatz
17.30 Uhr: Mahngang ab Marktplatz zum Westbahnhof
18.00 Uhr: Kranzniederlegung am Westbahnhof
19.30 Uhr: Rathausdiele : Vortrag von Constanze Mann: Die Zwangsausweisung Jenaer Juden im Oktober 1938
Nähere Informationen finden Sie in unserem Flyer.
Erinnerung an die Jenaer Opfer der Krankenmorde in der NS-Zeit
Vor 75 Jahren begannen die Nationalsozialisten mit der Umsetzung ihres Programms zur „Vernichtung unwerten Lebens“. Im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“ wurden 1940 und 1941 im Deutschen Reich sechs Tötungsanstalten eingerichtet, in denen mehr als 70 000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen aus psychatrischen Ein- richtungen, Alters- und Pflegeheimen und Krankenhäusern vergast wurden. - Dies betraf auch ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Stadt – mindestens 56 kranke Menschen aus Jena wurden in der Tötungsanstalt Pirna- Sonnenstein ermordet.
Der Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“ möchte an dieses tödliche Unrecht erinnern und dabei vor allem den Blick auf die Opfer richten. Gemeinsam mit der Stadt Jena, dem Stadtmuseum Jena und dem Arbeitskreis für Medizin- geschichte im Förderverein des Universitätsklinikums Jena laden wir am Samstag den 21. November zur Tages-Erkundgungsfahrt zur Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein ein.
Weiterlesen: 21.11.2015: Tages-Erkundungsfahrt zur Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Am Wochenende 10.-12. April möchten wir mit einer Straßenaktion an den letzten Buchenwald-Todesmarsch erinnern, der vor 70 Jahren, in den Nachmittags- und Abendstunden des 11. April 1945 quer durch Jena getrieben wurde.
Wir suchen engagierte Mitstreiter, die uns für einige Stunden am Samstag, 11. April, zwischen 10 und 14 Uhr, bei einer Straßenaktion unterstützen.
Schon am Freitag, 10. April, werden zwei große Plakattafeln aufgestellt, die über den Todesmarsch informieren, an der Camsdorfer Brücke und stadteinwärts bei der Endhaltestelle der Straßenbahn.
Am Samstag, 11. April, zwischen 10 und 14 Uhr, wollen wir an fünf bis sechs verschiedenen Stellen entlang der Karl-Liebknecht-Straße in Jena-Ost „lebendige Informationstafeln“ postieren; das sind Mitwirkende, die mit einer tragbaren Informationstafel auf den Todesmarsch aufmerksam machen und in kurzen Textlesungen, aus zeitgenössischen und aus Erinnerungsberichten, über das informieren, was genau am jeweiligen Ort vor 70 Jahren geschehen ist:
Für ein paar Stunden also „Sprechende Orte“ im Straßenbild von Jena-Ost.
An jedem dieser Orte sollen sich kleine Gruppen zu 2-3 Personen mit ihren Schildern und Informationen postieren. Vielleicht kann eine weitere „mobile“ Informationsgruppe die Straßenbahn auf der Strecke nutzen.