Zumindest für Rechts-Rock-Konzerte scheint den Jenaer Nazis um Andre Kapke die Puste ausgegangen zu sein. Die in diesem Jahr für den 11. September in Pößneck angemeldete Veranstaltung wurde am Dienstag offiziell abgesagt. Nicht nur Pößnecker Behörden und Bürgerbündnisse freut das, sondern natürlich auch das Jenaer Aktionsnetzwerk. „Der lange Atem, den wir und viele andere nun jahrelang gezeigt haben, hat sich gelohnt: endlich kein „Fest der Völker“ – weder hier noch anderswo!“ sagt Mariana Thiele, die sich von Anfang an gegen das Nazifest engagiert hat.
„Nachdem wir den Nazis den Spaß an ihrem Rechtsrockfest immer wieder verdorben haben, haben sie halt einfach keine Lust mehr,“ freut sich Christoph Ellinghaus vom Aktionsnetzwerk und erklärt: „2007 haben tausende Menschen in Jena blockiert, 2008 konnten wir das „Fest“ aus Jena vertreiben und den Nazis zuvorkommen, in dem wir mit 14 Bussen voller Gegendemonstranten nach Altenburg gefahren sind. 2009 haben sie sich eine noch kleinere Stadt gesucht, aber auch in Pößneck gab es Gegenwind und wir saßen den Nazis im Weg. Nachdem für 2010 wieder Blockaden angekündigt wurden, hat sich Kapke offenbar überlegt, dass es keinen Sinn mehr hat und aufgegeben.“
Das Aktionsbündnis in Pößneck will trotz der guten Nachricht an eigenen Aktionen für den 11. September festhalten und bereitet Veranstaltungen für "Toleranz und Demokratie" vor. Mit diesem Erfolg im Rücken lädt das Netzwerk ein, beim nächsten Plenum am 9. September 20 Uhr im Hörsaal 8 am Uni-Campus über unsere zukünftige Arbeit nachzudenken.