Der Landesparteitag der Thüringer NPD in Kirchheim konnte erst mit einstündiger Verspätung anfangen. Grund dafür waren Demonstranten, die den Zugang zum Ort blockierten. Etwa 100 Menschen aus Kirchheim und Umgebung protestierten auf und am Rande einer Brücke, über die die Neo-Nazis anreisen wollten. Die Blockierer hatten Strohballen mitgebracht und veranstalteten auf der Zufahrt ein Picknick mit Kaffee und Kuchen. Die Polizei verzichtete auf eine Räumung der Strasse, als die Blockierer sich nach einer Stunde einer Demonstration gegen die NPD anschloßen, die durch den Ort führte.
Die rechtsextreme NPD führt seit zwei Jahren zunehmend mehr Veranstaltungen in einem Gasthof in dem Thüringer Dorf durch. Die Kirchheimer "Bürgerinitiative gegen Rechts" befürchtet, dass sich ihr Ort zum zentralen Treffpunkt der Thüringer Neo-Nazi- Szene entwickelt und hatte zur Verhinderung des NPD- Parteitags aufgerufen.
Initiativen und Netzwerke aus Jena, Weimar, Gera und Pößneck waren ebenso zur Unterstützung gekommen wie Bodo Ramelow (Die Linke) und Thomas Voss (Verdi). Das Jenaer Aktionsnetzwerk begrüßte den zivilen Ungehorsam, der in Kirchheim geübt wurde, als Schritt in die richtige Richtung zu mehr Widerstand gegen die extreme Rechte.