bannerAm Sonntag ging in Jena die Bilanz- und Strategiekonferenz von „Dresden- nazifrei“ zu Ende. Dieses bundesweite Bündnis hatte erfolgreich zur Blockade des Naziaufmarschs in Dresden am 13. Februar aufgerufen. Auch aus Jena waren dazu mehrere hundert Menschen an die Elbe gereist. Nun lud der Zusammenschluß zur Bilanz und zum Weiterdenken nach Jena ein. Dem folgten 160 Menschen aus über zwanzig Städten, Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlichster antifaschistischer Bündnisse, Parteien, Gewerkschaften, Jugendverbände und Netzwerke.

Ein ganzes Wochenende lang debattierten sie, welche strategischen Fragen sich für die Zukunft ergeben. Am Freitag diskutierten bei einer gut besuchten Podiumsveranstaltung Bodo Ramelow (MdL Thüringen, Die Linke), Johannes Lichdi (MdL Sachsen, Bü90/ Die Grünen), Vertreter der Interventionistischen Linken und des Jenaer Aktionsnetzwerks.

Am Samstag eröffneten Beiträge des Jenaer Oberbürgermeisters Dr. Albrecht Schröter und des Soziologen Prof. Klaus Dörre die Konferenz, bevor die Teilnehmer in 20 thematischen Arbeitsgruppen zukünftiges Vorgehen besprachen.

Pfarrer Hans-Christoph Stoodt von der Anti-Nazi-Koordination Frankfurt, der es mehrfach gelungen war, mittels Massenblockaden faschistische Aufmärsche zu verhindern, wies darauf hin, dass sich der Überraschungseffekt einer Blockade auf der Demoroute der Nazis nach einigen Jahre verbrauche und es wichtig sei, auch die Anreisewege der Nazis mit in den Blick zu nehmen.

Christoph Kleine von Avanti/ Projekt undogmatische Linke aus Lübeck und Peter Zimmermann, Oberkirchenrat (i.R.) aus Erfurt, diskutiertenn unterschiedliche Sichtweisen auf zivilen Ungehorsam und antifaschistischen Widerstand. Ihr Fazit: „bei aller Unterschiedlichkeit verbindet uns das Vertrauen in unseren gemeinsamen Aktionskonsens“.

"Ich bin superglücklich, in welch angenehmer und konstruktiver Weise so viele Menschen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen miteinander über ihre Erfahrungen mit Massenblockaden gegen Naziaufmärsche debattierten und Konzepte weiterentwickelten, die unsere Arbeit bereichern werden" fasste Mariana Thiele vom Jenaer Aktionsnetzwerk zusammen.

Nächste Schritte, werden die Erarbeitung einer Handreichung und eine Vorbereitungskonferenz Anfang Oktober in Dresden sein. „Unserem Ziel Neo-Nazis nicht die öffentlichen Räume zu überlassen, nicht in Dresden, nicht in Jena, nicht in Gera, nirgendwo, sind wir ein ganzen Stück näher gekommen“ resümiert Christoph Ellinghaus vom Jenaer Aktionsnetzwerk müde aber sehr zufrieden die Ergebnisse der Konferenz.

Mehr Informationen unter www.aktionsnetzwerk.de oder www.dresden-nazifrei.com