Newsletter 2/2014

Liebe Freundinnen und Freunde,

am 06. Februar laden wir zum öffentlichen Netzwerk-Plenum um 20 Uhr in den Hörsaal 8 am Uni-Campus Abbe-Platz ein. Unter dem Motto: "WIEDER SETZEN – NAZIS BLOCKIEREN!" wollen wir über die bevorstehenden Aktionen und unsere Beteiligung am 13. Februar in Dresden sowie über unsere Unterstützung der vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar organisierten Proteste gegen den Naziaufmarsch am 8. 2. in Weimar informieren und beraten.

6. Februar - Aktionstraining

Wie in den vergangenen Jahren empfehlen wir, sich auf Aktionen wie in Weimar oder Dresden gut vorzubereiten. Dazu bieten wir ein Aktionstraining an. Was soll man beachten? Was mitnehmen? Was besser zuhause lassen? Wie funktioniert eine Bezugsgruppe? Was ist eine Blockade? Interessenten bitten wir pünktlich am 6. Februar um 18 Uhr in den Hörsaal 7 Campus Abbe-Platz.

Weimar, 08.Februar "Lass dir nichts verdrehen. Erst recht nicht die Geschichte!"

Weimar war in den letzten Jahren immer wieder Schauplatz von Neonazi-Aufmärschen. Sie waren geprägt vom Zerwürfnis zwischen sogenannten "Freien Kräften" und der NPD. Nun sucht die NPD wieder den Schulterschluss zu den "freien Kameraden". Begleitet wird dies von der Suche nach einem Identifikations-Ereignis.
Das Thüringer "Fest der Völker" ist der Szene genauso abhanden gekommen, wie durch jahrelange Blockaden der "Trauermarsch" durch Dresden an Bedeutung verlor. Es ist nun zu befürchten, dass Weimar in den Köpfen der Nazistrategen zu eben diesem Identifikations-Ereignis ausgebaut werden soll. Wir wissen wie wichtig es ist, in solchen Momenten nicht zurück zu weichen. "Wehret den Anfängen" scheint vor dem Hintergrund zahlreicher Naziaktivitäten in und um Weimar die einzig richtige Losung zu sein. Bestätigt sich unsere Analyse, so stehen wir am 8. Februar tatsächlich vor einer neuen Herausforderung. Der Versuch, ein jährliches Großereignis der Nazi-Szene in Weimar zu etablieren, muss verhindert werden! Er wird nicht an Polizei, Justiz oder dem Ordnungsamt scheitern. Dafür sind wir selbst verantwortlich!
Unter dem Motto "Lass dir nichts verdrehen. Erst recht nicht die Geschichte!" ruft das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar alle Menschen auf, Gesicht zu zeigen und sich an den Protesten zu beteiligen.
Alle die mit uns gemeinsam nach Weimar fahren wollen, treffen sich am Sonnabend den 08. Februar um 11:15 am Westbahnhof. Wir bitten darum sich in Bezugsgruppen zu organisieren. Letzte Infos zum Plenum am 6.02.!

13. Februar "Wiedersetzen-Nazis Blockieren"

Gegen Opfermythos und Naziaufmarsch – Dresden am 13. Februar 2014
Zehntausende Menschen haben in den vergangenen vier Jahren mit unterschiedlichen und kreativen Protestformen und erheblichem persönlichen Einsatz dafür gesorgt, den bis dato europaweit größten Nazi-Aufmarsch Geschichte werden zu lassen. Und doch bleibt Dresden auch 2014 wichtig: Dort wird weiter der Mythos von der "unschuldigen Stadt" gepflegt, an den die Neo-Nazis mit ihrer "Trauer um die unschuldigen Opfer" andocken können. Dort stehen immer noch AntifaschistInnen aufgrund ihres Engagements bei den Blockaden und Protesten zu den Naziaufmärschen vor Gericht. Genau jene VertreterInnen aus Politik, Polizei und Justiz, die durch ihr jahrelanges Verharmlosen der Nazis und Kriminalisieren jeglicher antifaschistischer Gegenaktivitäten das Erstarken rechtsradikaler Kräfte erst ermöglichten zeigen damit, dass sie nicht bereit sind aus ihrem jahrelangen Versagen zu lernen. Jahrelang mordete der sogenannte NSU, über Jahre hinweg entwickelten sich gerade in Thüringen und Sachsen neonazistische Strukturen teils mit Wissen, teils sogar mit Unterstützung staatlicher Behörden. Verfassungsschutz und Strafverfolgungsbehörden entwickelten eine erschreckende Verantwortungslosigkeit gegenüber den rechtsradikalen Umtrieben.

So sehen wir unsere Aktionen des Zivilen Ungehorsams auch als Ansage an den sächsischen Staat: Antifaschismus ist zu wichtig, um ihn Euch zu überlassen. Denn auf das Umdenken in Sachsen warten wir immer noch. Und aus diesem Grund werden wir auch 2014 ein deutliches Zeichen setzen – ein Zeichen der Solidarität mit allen Betroffenen staatlicher Repression und ein überdeutliches Signal gegen alte und neue Nazis! Wir schließen uns dem Aufruf des Bündnisses "Dresden nazifrei" an:

WIEDER SETZEN – NAZIS BLOCKIEREN!
Gegen Opfermythos und Naziaufmarsch.
 
Fahren wir auch am 13. Februar 2014 nach Dresden

Für die Anreise aus Thüringen und Jena werden Busse organisiert. Für alle die mit dem ANW nach Dresden fahren möchten, ist folgenden zu beachten:

  1. Sich bis zum 13. Februar für die Anreise unter anreise @ aktionsnetzwerk.de anzumelden, da nur begrenzt Plätze verfügbar sind,
  2. sich auf www.aktionsnetzwerk.de und Dresden nazifrei zu informieren und
  3. die Gelegenheit zur Information und Diskussion auf unserem Plenum nutzen.

Treffpunkt am 13. Februar gegen Mittag (voraussichtlich 11:30 Uhr) am Inselplatz Jena.

Für die Unterstützung unserer Freunde in Dresden und unserer Mobilisierung ist außerdem jede Spende sehr willkommen!

Flucht, Migration und die Situation in Thüringen

Nur wenige Monaten vor den Wahlen beginnt die Thüringer CDU eine öffentliche Diskussion über "Armutszuwanderung" und eine Unterscheidung von Menschen in nützlich und unnütz. Parallel nehmen die Anschläge auf Flüchtlingsheime und die Anzahl von Gewaltstraftaten durch Neo-Nazis zu. Auch in Jena waren erste Anzeichen der rassistischen Ablehnung von Geflücheten bei der Debatte um ein neue Asylunterkunft in Lobeda zu bemerken. Sollte sich die AfD für eine rechtspopulistische Kampagne gegen Flüchtlinge entscheiden und die CDU aufspringen, droht bei der Europa- und Landtagswahl eine deutlichen Verschiebung des Diskurses nach rechts. Und das alles auf dem Rücken von Menschen, denen weniger als Hartz IV zugestanden wird. Wir stehen vor der Herausforderung, die Forderung nach gleichen Rechten mit konkreter Unterstützung und einer Kampagne gegen einen rassistischen Wahlkampf zu verbinden.


Wir freuen uns, Euch und Sie am 8. Feburar zu sehen

Jette Franz und Eckart Hesse



Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Aktionsnetzwerk
Kontonummer: 035 858 1501
Bankleitzahl: 820 80 000
Commerzbank Jena

Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Newsletter 2/2014 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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