Newsletter 7/2013

Liebe Freundinnen und Freunde,

am 4. Juli um 20 Uhr laden wir in den Hörsaal 9 am Uni-Campus Abbe-Platz zum öffentlichen Netzwerk-Plenum ein.
Für Menschen, die zum ersten Mal kommen, bieten wir ab 19.30 Uhr Informationen und Erklärungen zum Netzwerk, zu unserer Arbeitsweise und zu Möglichkeiten sich einzubringen.

Die vergangenen Wochen waren von unseren Aktivitäten in Kahla beherrscht.
Unser Nachbereitungstreffen haben gut 30 Menschen genutzt, um den Tag zu reflektieren. Dabei haben wir eine selbstkritische aber positive Bilanz des Tages ziehen können. Vielen Dank an die zahlreichen Unterstützer und Mitmacher. Von "U15" bis "Ü70" haben wir ca. 200 Menschen aus Jena mit unterschiedlichen politischen Hintergründen mobilisieren können. Ohne die vielen Engagierten beim Legal-Team, den Demo-Sanis, Info-Telefon, EA, Vokü, dem Mobifilm-Team, den Flyer- und Plakatgestaltern und nicht zuletzt der wunderbaren Samba-Gruppe "Samba-Paradiso" hätte der Tag nicht gelingen können.

Vielen Dank an alle!!!

Dabei haben wir u.a. aus Weimar, Gera und Pößneck verlässliche Partner im Bündnis gefunden.

Unsere gegenseitige Solidarität wird schon bald erneut auf die Probe gestellt. Mit dem Nazi-Musik-Festival "Rock für Deutschland" steht der nächste Anlass zum Handeln vor der Tür. Am 05. und 06. Juli wird zu vielfältigen Protest-Aktionen aufgerufen.
Wir wollen unser Plenum neben einen kurzen Rückblick auf Kahla für die Gera-Mobilisierung nutzen.

Diesen Newsletter erhalten einmalig alle, die unsere Erklärung zu Kahla unterschrieben oder unterstützt haben sowie die Mitfahrer nach Kahla.
Möchten Sie den Newsletter abbonieren, schicken Sie bitte ein Nachricht mit dem Stichwort "Newsletter" an mail@aktionsnetzwerk.de.


Wir freuen uns, Euch und Sie zu sehen

Jette Franz & Eckart Hesse



Pressemitteilung: Bündnis "NAZIFESTE-VERHINDERN"

zur Auswertung der Aktionen in Kahla am 15. Juni 2013

Das Bündnis "Nazifeste verhindern – am 15. Juni in Kahla" wertet die Proteste gegen den sogenannten "Thüringentag der nationalen Jugend" durchaus als Erfolg. Es gelang nicht, die Nazi-Veranstaltung zu verhindern. Aber mit unseren Blockaden – organisiert durch Bündnisse aus Jena, Gera, Pößneck und Weimar – und der Kundgebung des thüringenweiten Bündnisses gegen Nazifeste konnte die Anreise der Nazis stark behindert und verzögert werden. Wir gehen davon aus, dass bereits die Kahlaer Aktionen im Vorfeld und die breit diskutierten Aufrufe aller Bündnisse zu Protesten die Vorfreude der rechten Szene getrübt haben.

Menschenverachtung und nazistische Ideen breiten sich schleichend aus. Offensives Handeln dagegen braucht langen Atem und viele Beteiligte. Der 15. Juni ist ein Glied in dieser Kette. Die von den Nazis erhoffte Teilnehmerzahl wurde deutlich verfehlt. Es kam kaum die Hälfte der erwarteten Konzertbesucher, an die vielfache Beteiligung vergangener Jahre konnte das nicht anknüpfen.

Kahla ist seit über zwanzig Jahren Rückzugsort für Nazis aus Jena, neuerdings auch Ausgangsort der Unterstützerszene für Ralf Wohlleben. Der Jenaer Ex-NPD-Funktionär ist Mitangeklagter im NSU-Prozess. Umso schwerer wiegt für die rechte Szene der versandete Versuch des "Thüringentags" in Kahla. "Im Vorfeld der Proteste haben sich in Kahla unermüdlich Engagierte zusammen getan. Dieses junge Bündnis kann sich auch in Zukunft unserer Solidarität und Unterstützung sicher sein", so Luise Zimmermann vom Jenaer Aktionsnetzwerk. Uwe Adler, der für das Weimarer Bürgerbündnis spricht und in Kahla einen der Demokratiepreise erhielt, ergänzt: "Wir sehen auch die Bevölkerung von Kahla in der Verantwortung, sich deutlich von braunen Umtrieben in ihrer Stadt zu distanzieren und Menschen, die sich öffentlich zur Wehr setzen, zu unterstützen. Nur gemeinsam und gestärkt lässt sich etwas erreichen."

Wir freuen uns, dass durch die Arbeit aller Engagierten am 15. Juni in Kahla ein deutliches Zeichen gegen Nazismus und Rassismus gesetzt werden konnte und hoffen, damit die Kahlaer Bevölkerung ermutigt zu haben, sich aktiv den Nazis entgegenzustellen. Wir alle müssen die Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus und Rassismus als dauerhafte Aufgabe begreifen und dabei auch unser bisheriges Handeln kritisch überprüfen.



"Rock für Deutschland" 2013 verhindern!
Aufruf des "Aktionsbündnis Gera gegen Rechts"

Im Sommer dieses Jahres, voraussichtlich am 06.07.2013, will die NPD zum wiederholten Male ihr neofaschistisches Hass-Musik-Festival "Rock für Deutschland” in Gera feiern. Diese ungebrochene Tradition ist ein Beleg für die sich weiter verfestigenden rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Strukturen in Gera und Thüringen. Seit Jahren ist diese Veranstaltung fest im Kalender tausender Neonazis, auch aus dem europäischen Ausland, verankert.
Veranstaltungen wie "Rock für Deutschland" dienen ganz eindeutig der Verbreitung rechten Gedankenguts und entscheidend auch der Finanzierung von Aktivitäten der NPD, freien Kameradschaften und anderen rechten Gruppierungen. Gleichzeitig bieten Sie den NPD-Kadern im Schutz der Meinungsfreiheit das Podium für Ihre Hetzreden. Die hier verbreitete – ewig gestrige – Ideologie macht die Würde des einzelnen Menschen von der Zugehörigkeit einer so genannten Rasse oder Nation abhängig. Zugang zu einem überwiegend jungen Publikum erreichen dieVeranstalter durch Nazi-Bands aus dem In- und Ausland.
Die Taten der Zwickauer Terrorzelle "NSU" und die 2011 aufgedeckten Verbindungen zur NPD, sind ein eindeutiger Beleg für die Gefahr, die alte und neue Nazis auch heute für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben bedeuten.
"Rock für Deutschland" bietet den Sound zu Mord und Totschlag.
Rassistische und nationalistische Einstellungen, die offene Ausgrenzung und Bedrohung durch körperliche Gewalt, sind in unserer Gesellschaft fest verankert. Sie sind auch hier in Gera in Kindergärten, Schulen, Diskotheken, auf Sportplätzen und in Vereinen keine Seltenheit.

Wir treten dem entgegen und rufen alle Menschen, Organisationen, demokratische Parteien, Vereine und Verbände, antifaschistische Gruppen, Kirchen, Religionsgemeinschaften und Unternehmen dazu auf, gemeinsam mit uns ein klares und entschiedenes Zeichen gegen Nazis in Gera und anderswo zu setzen und das NPD Konzert "Rock für Deutschland” zu verhindern! Dazu werden wir bereits am 05.07.2013 ein politisches Zeichen setzen, in dem wir auf Mahnwachen, Infoständen und einer Demonstration durch Gera alle Menschen aufrufen, sich unserem Protest anzuschließen. Ziel ist es, schon am Vorabend die unerträgliche "Tradition” der Nazis zu beenden!

Wir sind ein pluralistisches Bündnis und lassen uns nicht in gute und böse DemonstrantInnen spalten. Unser Erfolg beruht auf der Zusammenarbeit mit allen, die unseren Aktionskonsens teilen.
  • Wir widersetzen uns mit vielfältigen und kreativen Aktionsformen Nazi-Veranstaltungen und leisten zivilen Ungehorsam.
  • Von uns geht dabei keine Eskalation aus.
  • Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, Nazi-Veranstaltungen zu verhindern.



Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Aktionsnetzwerk
Kontonummer: 035 858 1501
Bankleitzahl: 820 80 000
Commerzbank Jena

Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Newsletter 7/2013 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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