nachgegangen

Am 10. November 1938 zog die SA grölend durch Jena und schlug die Schaufenster jüdischer Geschäfte ein. Jüdische Menschen wurden in das Gefängnis gebracht, 18 von ihnen in das KZ Buchenwald deportiert, unter ihnen Julius Wolf, Max Friedmann, Arthur Friedmann, Hermann Friedmann, Oskar Dallmann, Julian Cohn, Max Grossmann ...


Ein Mahngang an Orte der Judenverfolgung in Jena
8. November 2008 • 14.00 Uhr
Treffpunkt: Kahlaische Str. 1

14.00 Uhr Treffpunkt: Kahlaische Straße

Hier befand sich das von Karl Astel eingerichtete Erbarchiv, in dem man die Individualdaten von 400.000 Personen sammelte, um mit Hilfe der "Sippschaftstafel nach Karl Astel" die Bevölkerung erbbiologisch zu klassifizieren. Diese Daten dienten der Durchsetzung der rassenpolitischen Ziele der Nationalsozialisten in Thüringen, das von Astel als „Fort in vorderster Linie des SS-Kampfes gegen alle überstaatlichen Mächte einschließlich des Christentums und für die Durchdringung des Volkes mit lebensgesetzlichen Denken" gesehen wurde.

Wir hören hier auch einige Epigramm-Gedichte von Hans Arnfrid Astel, des 1933 geborenen Sohns von Karl Astel - Miniaturtexte, die an Schrecken erinnern und lange Schatten werfen.

2. Station Kahlaische Straße 6

Hier lebten der Jurist und Rektor der Universität Prof. Dr. Eduard Rosenthal (1859-1926) und seine Frau Clara. Clara Rosenthal nahm sich vor der drohenden Deportation am 10.11.1941 das Leben.

3. Station Felsenkellerstraße

Hier befanden sich die Polizeikasernen der Stadt Jena. Insbesondere das Polizeibataillon 311 hatte maßgeblichen Anteil an der Deportation und Vernichtung jüdischer Menschen.

Der Mahngang ist eine Veranstaltung des Arbeitskreises „Sprechende Vergangenheit" im Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Jena. Das Aktionsnetzwerk wurde 2007 als Fortführung der Initiativen zur Verhinderung des Nazi-"Fests der Völker" in Jena gegründet. Die Unterstützer haben es sich zur Aufgabe gemacht, der erstarkenden rechtsextremen Bewegung in Jena und anderswo durch Aufklärung, Bildungsarbeit und öffentliche Aktivitäten entgegenzuwirken.