Presse
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Von OTZ-Redakteur Frank Döbert Jena. Eine Riesentorte, ein tolles Büfett, Sekt und Musik waren die äußeren Zeichen dafür, dass am Freitag Abend im Ricarda-Huch-Haus gefeiert wurde. Für einen 1. Geburtstag waren immerhin eine ganze Menge Leute gekommen - vor allem die, die das Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus seit einem Jahr mit Leben erfüllen.
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Jena. (tlz) Den Spuren von Tätern, Opfern und Schergen, so der Name der Aktion, folgten etwas mehr als 70 Jenaer am Samstagnachmittag. Der Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus hatte zu einem Mahngang eingeladen, um 70 Jahre danach an den Judenpogrom in Jena zu erinnern. An drei Stationen wurde ein Kapitel der Jenaer Stadtgeschichte aufgeschlagen.
Die Kahlaische Straße 1 war ein Täter-Ort. Dort saß der Universitäts-Rassenhygieniker Karl Astel, einer der ganz Aktiven bei der "Bereinigung der Judenfrage" der Nazis. Nach Astels eigenen Angaben sind der rigorosen Sterilisierungspraxis des Landes Thüringen zwischen dem 14. Juli 1933 und Ende 1943 landesweit etwa 14 000 Personen zum Opfer gefallen. Allein in der Jenaer Frauenklinik wurden mindestens 1194 Frauen zwangsweise sterilisiert. Astel war während der gesamten Nazi-Zeit auch Rektor der Jenaer Universität.