Presse
Als eine der Sprecherinnen des Jenaer Aktionsnetzwerkes gegen Rechtsextremismus werden Sie, Frau Zimmermann, im August Teilnehmerin an der Gesprächsrunde der IMAGINATA sein. Das Thema heißt: „Rechts empört“. Empören Sie die Rechten?
Luise Zimmermann: Zunächst mal denke ich über die Wortwahl des Themas nach. „Empört sein“ - das ist eher ein Begriff aus dem Zeitalter der Empfindsamkeit; er beschreibt mehr ein Gefühl, keine Tätigkeit. Insofern gibt er tatsächlich eine weitverbreitete Einstellung gegenüber der extremen Rechten wieder: man empört sich über die Nazis und ihre Parolen, man ist entrüstet angesichts ihrer öffentlichen Aufmärsche, vielleicht sogar wütend, wenn Menschen gejagt oder umgebracht werden – und dann vergisst man's wieder. Empörung und Entrüstung allein sind noch keine politischen Aktionen. Andererseits wissen wir aus eigener Erfahrung, Empörung und Entrüstung sind der Stoff, aus dem Widerspruch und Widerstand gegen Neonazis entstehen kann.
Weiterlesen: Interview zur Imaginata - erschienen bei NOTausgang
Jena. (tlz/bag) Noch nie war der Widerstand in Dresden gegen den alljährlichen Naziaufmarsch am 13. Februar so stark.
Zum ersten Mal konnte der angebliche Trauermarsch der ewig Gestrigen verhindert werden. Anteil daran hatten auch die mehr als 500 Jenaer, die mit Bussen angereist waren, unter ihnen auch Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter.
Die meisten der Jenaer Demonstranten blockierten die Leipziger Straße, später auch die Kreuzung zur Antonstraße in der Dresdener Neustadt. Stundenlang harrten sie aus, um den Platz für die Neonazis zu sperren. Und weil auch weitere Zufahrtsstraßen von Menschenmassen besetzt waren, mussten die etwa 5000 Neonazis schließlich am Neustädter Bahnhof bleiben. Ihr Aufmarsch wurde untersagt.
Weiterlesen: 14.02.2010 (TLZ): Kein Aufmarsch ewig Gestriger
Bereits seit einigen Tagen kursierten Gerüchte. Als das Ordnungsamt den Gegendemonstranten so einfach den Hauptbahnhof überlassen wollte, war klar dass der Naziaufmarsch dort nicht stattfinden wird. Jetzt ist es offiziell: Der JLO-Aufmarsch wird am Neustädter Bahnhof beginnen. Unterdessen bleibt die Repression weiterhin auf sächsischem Niveau, während zugleich interessierte Kreise ihre Bemühungen intensivieren Horrorszenearien für den 13. Februar zu zeichnen.
Weiterlesen: 03.02.2010 (indymedia): Dresden - Der Stand der Dinge
Probesitzen in Berlin, Plakatieren in vielen Städten. Die Mobilisierung gegen die Dresdner Nazidemo geht trotz des Aufmarschverbotes weiter.
Berlin, Dresden, Erfurt (ND). Das Bündnis »Dresden nazifrei« geht weiterhin davon aus, dass der für den 13. Februar angekündigte Naziaufmarsch stattfinden wird. Eine gestern erlassene Verfügung der Behörden, wonach lediglich eine Kundgebung erlaubt ist, betrachte man als »rechtlich nicht haltbar«, sagte ein Sprecher auf ND-Anfrage. Daher werde am Blockadekonzept des Bündnisses nichts geändert. Auch ein für Samstag 14 Uhr an der Dresdner Synagoge geplantes »Probesitzen« werde durchgeführt.
Weiterlesen: 29.01.2010 (Neues Deutschland): Probesitzen für Dresden
Die Staatsanwaltschaft hat die Internetseite eines Bündnisses gesperrt, das die Nazidemo gegen den "alliierten Bombenterror" blockieren will. Der Grund: Sie rufe zur Gewalt auf.
Das Aktionsbündnis "Nazifrei! Dresden stellt sich quer" musste mit ihrer Website www.dresden-nazifrei.de auf einen neuen Provider im Ausland ausweichen, weil die Staatsanwaltschaft Dresden erneut gegen ihren Slogan "Gemeinsam Blockieren" vorging. Die Seite wurde vom Provider gesperrt, seit Samstagnacht prangt auf der kriminalisierten Homepage das Wort "Zensiert". Der Aufruf zum Blockieren der Nazi-Aufmarsches zum "Gedenken an die deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors" am 13. Februar ist jetzt unter www.dresden-nazifrei.com zu finden.
Weiterlesen: 24.01.2010 (TAZ): Bündnis gegen Nazis blockiert