„Keine Toleranz gegenüber nationalsozialistischer Ideologie“ lautete das Statement der Kundgebung auf dem Marktplatz von Lobeda-Altstadt. Sie war der Auftakt der Aktion „Toleranzgrenze“. Zu ihr hatte die Arbeitsgruppe „Was tun gegen das 'Braune Haus'?!" im Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus aufgerufen.

An die Kundgebung angechlossen hat sich ein Gang zur Jenaischen Straße 25, wo Schilder mit der Aufschrift „Toleranzgrenze“ eingeweiht wurden. Sie sollen eine sichtbare Grenze zwischen der demokratischen Gesellschaft und der demokratiefeindlichen und rechtsextremistischen Ideologie der Neonazis ziehen, die im Umfeld des „Braunen Hauses“ wirkt. Die Toleranzgrenze soll als sichtbares Zeichen zum Nachdenken anregen und verhindern, dass sich Gewöhnung oder Vergessen einschleichen.

Die Idee zu den Schildern wurde vor drei Jahren in Pößneck geboren, als dort das „Schützenhaus" in den Händen der Nationalsozialisten war. Acht Schilder, die im Rahmen eines Wettbewerbs entstanden, wurden damals rund um das Gebäude aufgestellt. 2011 musste das „Schützenhaus“ dann von den Neonazis aufgegeben werden. Die Stadt Pößneck hat danach die Schilder abgebaut. Einige von ihnen sollen nun solange in Jena stehen, wie es notwendig ist, das „Braune Haus“ als solches zu kennzeichnen. Danach sollen sie weitergegeben werden an andere Orte mit ähnlichen Problemen.

Übrigens: Die Stadt Jena wird das „Braune Haus“ nicht mithilfe von Steuermitteln erwerben, verkündete OB Albrecht Schröter. Das habe der Hauptausschuss auf Empfehlung der zivilgesellschaftlichen Gruppen Jenas beschlossen. Ein entsprechendes Kaufangebot sei an die Stadt „niederschwellig“ herangetragen worden.

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