Pressemitteilungen
Empörung über Hausdurchsuchungen - Bündnis hält an Aufruf zu Massenblockaden in Dresden fest.
Mit Entsetzen und Empörung reagierten Vertreter des Bündnisses "Nazifrei - Dresden stellt sich quer!" auf die Hausdurchsuchungen in Dresden und Berlin. In beiden Städten hatten am Dienstag Mittag Polizisten Aufrufe zu den Massenblockaden am 13. Februar beschlagnahmt, aber auch Computer mitgenommen. Die Aktion richtete sich gegen das Vorhaben des Bündnisses, am 13. Februar in Dresden den jährlichen Großaufmarsch der Neonazi-Szene durch Blockaden zu stoppen. Zu der Aktion ruft ein breites Bündnis aus Initiativen, Jugendverbänden, Parteien und antifaschistischen Gruppen aus Dresden und der ganzen Bundesrepublik auf.
Das Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus wurde beim diesjährigen Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2009“ als „vorbildlich“ bewertet und mit einem Preis in Höhe von 2500 € ausgezeichnet, wie Luise Zimmermann und Norman Beberhold im Namen ihrer vielen MitstreiterInnen in Jena mitteilten. Der Wettbewerb wird jedes Jahr bundesweit ausgeschrieben, um besonders wirkungsvolle Projekte gegen Extremismus und Gewalt in Deutschland mit Preisgeldern zwischen 1000 und 5000 € zu fördern. „Damit wird anerkannt, dass wir seit mehr als zwei Jahren rechtsextremistischen Umtrieben in Jena und der Region entschlossenen Widerspruch und kontinuierlichen Widerstand entgegen setzen – und das mit zunehmendem Erfolg“, sagte Luise Zimmermann, Sprecherin des Aktionsnetzwerks.
Weiterlesen: Jenaer Aktionsnetzwerk ist Preisträger "Aktiv für Demokratie und Toleranz 2009"
"Wir widersetzen uns seit Jahren den Aktivitäten von Rechtsextremisten in Jena und darüber hinaus und beweisen damit auch Zivilcourage."“, sagt Birgit Besenbeck vom Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus. In dieser Woche gründete das Netzwerk einen Rechtshilfefonds. In dem Aufruf dazu heißt es: "Wir setzen uns Nazis in den Weg, immer wieder und auch in Zukunft. Wir wissen, dass wir die Lücke zwischen Legalität und Legitimität, die bei jedem genehmigten Naziaufmarsch sichtbar wird, nur selbst füllen können, mit unserer Verletzlichkeit und unserer Kraft. Wer sich aber auf die Straße setzt, um Naziaktivitäten zu unterbinden, lässt es sich was kosten. Wer gezielt und öffentlich vorbereitet, das mit vielen anderen gemeinsam zu tun, muss wissen: nicht nur Mut und persönlicher Einsatz sind gefragt. Dieses Handeln kann juristische Konsequenzen haben."
Solche Konsequenzen werden gemeinsam getragen. Das Aktionsnetzwerk sammelt Geld für den Fonds, um damit Betroffene auch finanziell zu unterstützen.
Weiterlesen: Jetzt erhöht sich der Einsatz: Aktionsnetzwerk gründet Rechtshilfefonds
Pressemitteilung der Initiative „Was tun gegen das ‚Braune Haus’?!“ im Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus
Am frühen Abend des 9. November wurden drei Neonazis beobachtet, wie sie eine Werbetafel in der Jenaischen Straße in Lobeda-Altstadt beschädigten. Diese war von der Initiativgruppe „Was tun gegen das ‚Braune Haus?!“ angemietet worden und am vergangenen Sonntag mit der Aufschrift „Kein Ort für Nazis – auch nicht im Garten“ beklebt worden. Die Aussage kritisiert öffentlich, dass auch nach Schließung des „Braunen Hauses“ in Lobeda-Altstadt durch die städtischen Behörden Neonazigruppen auf dem dortigen Gartengelände ihre Aktivitäten weiterführen.
Seit fast einem Jahr gibt es Diskussionen zu Veröffentlichungen in der Zeitschrift „unique“, in denen Neonazis und Antisemiten eine Plattform geboten wird, in denen unkommentiert rechtsextreme, menschenverachtende und rassistische Äußerungen und Hasstiraden veröffentlicht werden, in denen kriegsverherrlichende Kräfte relativiert und verharmlost werden.
Jetzt reicht es.
Eine antifaschistischen Initiative hat durch den Zugriff auf den Mailverkehr zwischen dem Neonazi Nico Schneider und des Chefredakteurs Fabian Köhler aufgedeckt, dass dessen wiederholt zur Verteidigung herangezogenes Argument von Meinungsvielfalt nur eine Schutzbehauptung ist, hinter der sich seine tatsächlichen Kontakte und Beziehungen zur rechtsextremen Szene verbergen.
Weiterlesen: Stellungnahme des Aktionsnetzwerks zur "unique"