Die zunächst spekulative Frage: “Welche Strömung setzt sich in der AfD durch?“ kann zumindest für Thüringen beantwortet werden. Mit den von Höcke etablierten Positionen überholt sich die Partei selbst auf der rechten Spur und landet im braunen Sumpf des offenen Rassismus. Nun bläst die AfD zum Marsch auf Jena und macht unmissverständlich klar: Der ungläubige Jenenser Blick nach Dresden und Erfurt kann nicht weiter in die Ferne schweifen. Nur zu gerne möchte die anfangs als „Professorenpartei“ betitelte AfD im akademischen Jena punkten.
Zu Recht ist man in Jena stolz auf seine vielfältige Szene engagierter Menschen. So ist die Zuschreibung „Bunt, Tolerant und Weltoffen“ für unsere Stadt mehr als eine Image-Kampagne. Hunderte Menschen beleben und gestalten einen von Respekt und Solidarität geprägten Umgang mit neuen Nachbarn, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Natürlich ist auch Jena nicht frei von Ressentiments.
„Die passen nicht zu uns“, „Die wollen wir nicht“ und „Das können wir nicht schaffen“ sind Sätze die wir alle kennen. Nicht nur auf der politischen Bühne sondern ganz alltäglich in Schulklassen und Freundeskreisen, unter Kollegen und in den Familien empfinden wir die zunehmende Polarisierung.
Wir wollen weiter eine humane und offene Gesellschaft gestalten!
Wir wollen nicht im Verborgenen wirken sondern Gesicht zeigen.
Um dies auch weiter zu ermöglichen, dürfen wir uns die Atmosphäre in der Stadt nicht vergiften lassen.
Nicht vergiften lassen von Hass und Dummheit und Reden von "bedrohten blonden Frauen, afrikanischen Reproduktionstypen, Lügenpresse und Volksverrätern".
Deshalb wollen wir am Mittwoch, den 20.01.2016, den öffentlichen Raum besetzen, damit Intoleranz und Menschenfeindlichkeit in Jena kein Podium bekommen.Wer keinen "Spaß" hat wird nicht so schnell wiederkommen.