Newsletter 11/2014

Liebe Freundinnen und Freunde,

am 27. November laden wir um 20 Uhr zum öffentlichen Netzwerk-Plenum, in den Hörsaal 8 am Uni-Campus Abbe-Platz ein.

Traditionell nutzen wir das Plenum am Jahresende für einen Rückblick auf das vergangene Jahr verbunden mit der Überlegung welche Schwerpunkte wir für die Zukunft setzen wollen.

Rückblick - Das Jahr 2014:

Am 18. Januar fand der Bundesparteitag der NPD in Kirchheim statt. Gleichzeitig lief einer der größten Naziaufmärsche in Magdeburg. Wir unterstützten vorrangig den Protest in Kirchheim und zeigten der NPD-Prominenz, dass sie in Thüringen nicht willkommen ist.

Am 08. Februar wollten die "Freien Kräfte" um Michael Fischer Weimar zu ihrer braunen Aufmarschzone machen. Wir mobilisierten in Jena zum Gegenprotest und führten ein gut besuchtes Aktionstraining durch. Von den ca. 600 Gegendemonstrantinnen waren auch viele aus Jena angereist. Gemeinsam konnten große Teile der Nazi-Route blockiert werden, sodass der Aufmarsch nur sehr beschränkt stattfinden konnte.

Am 13. Februar 2014 fuhren wir das sechste Mal in Folge nach Dresden. Der Aufmarsch der Nazis erfolgte bereits einen Tag zuvor. Der 13. Februar etabliert sich damit zu einem Protesttag gegen Alte und Neue Nazis, Rassisten und Rechtspopulisten, aber auch gegen den Gedenkmythos der Stadt Dresden und die Repression der sächsischen Justiz. Welche Antwort man auf diverse Aufmärsche von Nazigruppen oder offen rassistisch auftretenden Initiativen wie die "PEGIDA-Gruppe" und ihrer Anhängern in Dresden findet, wird sich wohl vor Ort entscheiden müssen.

Am 3. April wurde unser AK-WELCOME gegründet. Seitdem haben wir uns auf vielfältige Art mit dem Thema "Willkommenskultur" für Flüchtlinge in Jena auseinandergesetzt. Die Begegnung mit unseren neuen Nachbarn hat unseren Horizont erweitert, uns herausgefordert, betroffen gemacht und viel Herzlichkeit und Freundschaft beschert. Viele neue Kontakte zu Gleichgesinnten, die Beteiligung an der "Flüchtlingspaten-Qualifizierung" aber vor allen der direkte Kontakt zu den Flüchtlingen prägen das Wirken unserer Gruppe.

Eine lehrreiche aber auch sehr emotionale Veranstaltung konnten die Teilnehmer an der Erinnerungsfahrt "Tatort SIII/Jonastal" erleben. Der "Arbeitskreis Sprechende Vergangenheit", organisierte diese am 12. April.

Als wir am 30. Juni, gemeinsam mit der Soligruppe und der Familie von Josef zu einer "Diskussions und Informationsveranstaltung - Freiheit für Josef" aufriefen, hatte die Auseinandersetzung mit seiner Verhaftung in Wien bereits die erste Jahreshälfte geprägt. Der völlig unangemessene Umgang mit Josef, die Schwere der Vorwürfe ohne eine entsprechende Beweisführung zeigte, wie notwendig unsere Solidarität ist. Deshalb organisierten wir auch am 21. Juli einen Solidaritätsbesuch beim 2. Prozesstag in Wien. Josefs Verurteilung zu einem Jahr Haft war für alle eine schwere Enttäuschung. Wir wünschen Josef viel Erfolg bei dem Einspruch gegen das Urteil und werden ihn weiter unterstützen.
Weitere Fälle von Repression gegen engagierte Nazigegner gibt es auch in Sachsen. Wir begrüßen die Einstellung des Verfahrens gegen Lothar König und fordern ein Ende der Strafverfolgung für alle, die mit uns gemeinsam den Nazis in Dresden entgegengetreten sind.

Der Wahlkampf zur Landtagswahl in Thüringen war auch von den üblichen Hassreden der NPD-Kandidaten und deren üblen Wahlplakaten geprägt. Einen Wahlkampfauftritt in Jena haben sich die Nazis verkniffen. Wohl auch ein Erfolg der Gegenwehr von 2013.

Die "Momente des lebendigen Erinnerns" am 09. November mit zu gestalten ist bereits eine Tradition des AK "Sprechende Vergangenheit". Auch in diesem Jahr wurde wieder an den 34 Jenaer "Stolpersteinen" dem Schicksal ermordeter jüdischer Mitbürger gedacht.

Ausblick - Das Jahr 2015:

Wir wollen über unsere Beteiligung an Aktivitäten zu Beginn des nächsten Jahres diskutieren. Einige Naziaufmärsche sind bereits angekündigt:
17. Januar in Magdeburg
07. Februar in Weimar und am
13. Februar in Dresden .

Der Umgang mit Flüchtlingen wird uns auch weiter beschäftigen. Wie können wir vor allem in Jena dafür sorgen, dass sich die Bedingungen weiter verbessern und auch in Jena vorhandene Ressentiments kein Podium bekommen. Dabei gilt auch für 2015: Nur wenn wir die Rolle des "Beobachters" aufgeben und bereit sind den Schritt zum aktiven Handeln zu gehen, hat unser Projekt eine Zukunft.

Wir finden unser Engagement ist wichtig aber nicht teuer. Trotzdem Kosten Flyer, Plakate und Kommunikation Geld. Wenn Euch und Ihnen das wichtig ist, können Spenden auch für bestimmte Zwecke wie "Flüchtlingshilfe", "Solidarität für Josef" oder "Sprechende Vergangenheit" gegeben werden.


Wir freuen uns, Euch und Sie am 27. November zu sehen

Wolfhard Pröhl & Eckart Hesse


Spendenaufruf

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Ausschluss

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