Newsletter 4/2013

Liebe Freundinnen und Freunde,

am 11. April um 20 Uhr laden wir zum öffentlichen Netzwerk-Plenum in den Hörsaal 7 am Uni-Campus Abbe-Platz ein.


Doch vorher stehen am Samstag, den 6. April und am Montag, den 8. April noch zwei wichtige Termine:

"... ein Leidenszug, wie er nicht schlimm genug geschildert werden kann"

Erinnerung an den letzten der Buchenwald-Todesmärsche, der am 11. April 1945 quer durch Jena in östlicher Richtung getrieben wurde. Es war dies zugleich der letzte Tag der NS-Herrschaft und des Krieges in Jena.

Für den "AK Sprechende Vergangenheit" im Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus laden Wolfgang Rug, Gerda Brücher und Gisela Horn herzlich ein, an dieser besonderen Veranstaltung am Samstag, 6. April, teilzunehmen:
Die Veranstaltung soll in Form eines "Stationenwegs" stattfinden, beginnend um 13 Uhr in der Jenaer Friedenskirche mit einem kurzen Einführungsvortrag von Dr. Harry Stein (Archiv der Gedenkstätte Buchenwald).
Es folgen dann vier Stationen innerhalb der Stadt, jeweils mit kurzen Informationen:
13.45 Uhr:Denkmal Heinrichsberg
14.10 Uhr:Camsdorfer Ufer (Jenas letzte Kriegstage)
14.35 Uhr:Karl-Liebknecht-Straße/Ecke Schlippenstraße
15.00 Uhr:Aula des Anger-Gymnasiums (ehem. ‘Ostschule’). Dort soll Gelegenheit sein, einige informative Bilder zu sehen und Zeitzeugnisse zu hören. Einige Jenaer Bürgerinnen und Bürger, die als Kinder den Leidenszug beobachtet haben, werden aus ihrer persönlichen Erinnerung berichten.
16.00 Uhr:Weiterfahrt nach Großlöbichau, 6 km östlich von Jena: Dort soll an die grausame Ermordung einer großen Zahl von Häftlingen erinnert werden, am ehemaligen kleinen Steinbruch und - im abschließenden Gespräch - in der Gaststätte "Gembdenkeller".

Teilnahme:

  • am besten - trotz des kalten Wetters - mit Fahrrädern, gern auch mit Kindern. Die Jenaer Polizei wird für die Sicherheit auf der Strecke und an den Haltepunkten sorgen.
  • es steht auch ein Reisebus von JENah zur Verfügung
  • ggf. auch mit dem eigenen Pkw
  • ebenso kann man sich an einer der Stationen anschließen
Bitte werbt und werben Sie auch in Eurem und Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis für diese besondere Erinnerungsveranstaltung.


Thousands of balloons - 8. April 2013 for World Wide Roma Movement

Am 8. April ist der internationale Tag der Roma und auch in diesem Jahr wollen Roma auf die Straße gehen, um für ihre Rechte zu kämpfen und auf die Situation der Roma aufmerksam zu machen! Dazu benötigen sie die Unterstützung der Zivilgesellschaft.
Der Umgang mit Sinti und Roma ist ein untrügliches Maß dafür, wie ernst es uns ist mit einem entschlossenen Auftreten gegen Rechtsradikalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Das gilt für die unter uns lebenden Sinti und Roma ebenso wie für jene, die in Deutschland Asyl suchen. Von den deutschen Innenpolitikern wird gerade eine Welle von Flüchtlingen aus dem Balkan herbei geredet, auch wenn sie es nicht nicht direkt benennen, sie meinen damit vor allem Roma und Ashkali aus Serbien und dem Kosovo, die vor alltäglicher Gewalt und Diskriminierung in ihren Heimatländern unter anderem nach Deutschland geflüchtet sind und hier Asyl suchen oder seit dem Kosovo-Krieg als Flüchtlinge bei uns leben. Von den deutschen Ausländerbehörden werden die Zustände in Serbien und im Kosovo jedoch nicht als Asylgrund angesehen. Menschen, die über zehn Jahre in Deutschland leben, teilweise hier geboren sind, sollen in das Kosovo zurück "geführt" werden. Mit Mühe konnte bis zum 31. März ein Winterabschiebestopp erreicht werden.
Vom Leben in Serbien und dem was zurückkehrende Roma-Familien dort erwarten würde, wurde erst am 26. März auf einer Veranstaltung des Referates Menschenrechte des Studierendenrates der Uni Jena eindrucksvoll berichtet.
Für ein Bleiberecht für Roma in Deutschland tritt die bundesweite Initiative alle bleiben! ein.
Von all dem unmittelbar Betroffene leben in der Landesaufnahmestelle in Eisenberg und bei uns in Jena in der Gemeinschaftsunterkunft Schulstraße 11 in Wenigenjena.
The voice Jena und das Referat Menschenrechte des Studierendenrates rufen zu Aktionen am Montag, den 8. April auf. Wir sollten sie tatkräftig unterstützen.
Aktion in Eisenberg:12-14 Uhran der Landesaufnahmestelle, Jenaer Straße 49
Kundgebung und Luftballonaktion
Aktionen in Jena:16 UhrGemeinschaftsunterkunft Schulstraße 11
Kundgebung und anschließende Demonstration zum Holzmarkt
17 UhrHolzmarkt: Kundgebung gemeinsam mit der Montagsdemo und Luftballonaktion und Unterschriftensammlung

Bitte unterstützt die Aktionen. Kommt am Montag selbst mit dazu.


Start für die Kampagne - Nazifeste verhindern - am 8. Juni auch in Kahla!

Nur 10 km entfernt von Jena wollen Neo-Nazis aus dem Umfeld der NSU einen sogenannten "Tag der nationalen Jugend" durchführen. Geplant und organisiert wird diese Veranstaltung unter anderem von Neo-Nazis, die aus Jena kommen und die sich aufgrund der Gegenwehr nach Kahla zurückgezogen haben.
Hier können sie seit Jahren weitgehend ungestört neo-nazistische Aktivitäten entwickeln, die inzwischen ein Klima der Angst geschaffen haben. Nur noch wenige finden den Mut, sich öffentlich gegen Rechts zu äußern. Der "Tag der nationalen Jugend" soll ihre Macht in Kahla festigen und gleichzeitig der Unterstützung der inhaftierten NSU Täter dienen.

Das werden wir nicht zu lassen.

In den letzten Jahren ist es gelungen die Stimmung in Jena zu verändern und Neo-Nazis zu vertreiben. Aber wir sind verantwortlich auch für das was um Jena herum geschieht. Unser Konzept aus langfristigem Engagement und dem Anspruch "Nazifeste verhindern" gilt auch für Kahla.

Deshalb wollen wir am 8. Juni mit vielen Menschen aus Jena nach Kahla fahren
(mit Bussen, Bahn und Fahrrad) und das Nazifest verhindern.

Unsere Blockaden in Weimar, Dresden, Altenburg und Pößneck waren erfolgreich. Unsere Erfahrung, Struktur und Entschlossenheit wird uns auch in Kahla tragen.

Wir wissen: Damit wir viele werden, brauchen wir eine große Kampagne, die wir schon jetzt starten. Wer das Nazifest verhindern will, ist eingeladen dabei mitzumachen. Wir treffen uns regelmäßig in einem AK-Kahla und in einem monatlichen Plenum.

Kampange Nazifeste verhindern (im Aufbau):www.nazifeste-verhindern.de
Kontakt zum AK-Kahla:mail@aktionsnetzwerk.de


Weiterentwicklung des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit — Runder Tisch der Zivilgesellschaft am 20. April 11 Uhr in Weimar

Die Erarbeitung des Thüringer Landesprogramms wurde von den Bürgerbündnissen gegen Rechts und somit auch vom Aktionsnetzwerk kritisch begleitet. Viele unserer Kritikpunkte wie zum Beispiel die Notwendigkeit einer klaren Aussage gegen jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, die Gefahr, dass die Umsetzung des Landesprogramms vor allem Verwaltungshandeln wird und nicht von der Zivilgesellschaft getragen würde und auch die Zumutung, dass der Verfassungsschutz bei der Erarbeitung des Programms beteiligt war, haben sich in den zwei Jahren, in denen das Programm nun umgesetzt wird, als überaus berechtigt erwiesen.
Die breite Akzeptanz unserer Kritik bietet jetzt die Möglichkeit, das Programm zu einem wirklichen Programm gegen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu entwickeln. Dazu rufen die Thüringer Bündnisse gegen Rechts zu einem Runden Tisch der Zivilgesellschaft auf, der am 20. April in der Reithalle in Weimar stattfinden soll. Neben Impulsreferaten zur Situation des Rechtsradikalismus in Thüringen und zu Rolle und Möglichkeiten der Zivilgesellschaft bei einer effektiven Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit soll es Workshops zu Anforderungen an die Bildungsarbeit, Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Handelns, zur (fehlenden) Opferperspektive bei Polizei und Justiz und zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung und Polizei geben.
Hier sind Menschen von uns gefragt, die ihre Erfahrungen in die Diskussionen einbringen können. Außerdem besteht die Möglichkeit, uns mit einem Stand zu präsentieren.

Zeit:20.04.2013 11-16 Uhr
Ort:Weimar, Reithaus im Park an der Ilm - Platz der Demokratie 5


Keinen Meter - Den Nazi-Aufmarsch am 1. Mai 2013 in Erfurt verhindern!

"Erneut wollen Neonazis am 1. Mai in Erfurt aufmarschieren. Am Internationalen Tag der Arbeiter_innenbewegung und dem traditionellen Datum linker Demonstrationen ist das eine besondere Provokation, zumal sich im Mai diesen Jahres die Zerschlagung der Gewerkschaften durch den Faschismus zum 80. Mal jährt. Die NSDAP erklärte den 1. Mai 1933 zum "Tag der nationalen Arbeit " und versuchte so, emanzipatorische Bewegungen ihrer Traditionen zu berauben und diese vergessen zu machen. Heute versuchen Neonazis erneut, den 1. Mai für ihre Zwecke zu nutzen. Dementsprechend sollte unsere Antwort sein: Ihrem völkischen Nationalismus setzen wir unsere internationale Solidarität entgegen, die von Beginn an diesen Tag prägte." (Aus dem Aufruf)
Am Dienstag, den 23. April wollen Vertreter_innen des Erfurter Bündnisses in Jena eine Mobi-Veranstaltung durchführen, bei der alles über den Tag und die geplanten Aktionen besprochen werden soll. Hier könnte sich dann auch eine Reisegruppe von Interessierten aus dem Aktionsnetzwerk bilden, die am 1. Mai in Erfurt dabei sein wollen.

Zeit:23. April 2013 19 Uhr
Ort:Uni-Campus Jena, Ernst-Abbe-Platz


Termine:

  • Samstag, 6. April, 13.00 ab Friedenskirche Jena: Stationenweg zur Erinnerung an den Todesmarsch von Buchenwaldhäftlingen am 11. April 1945 durch Jena
  • Montag, 8. April, Internationaler Roma-Tag, Aktionen in Eisenberg ab 12 Uhr(Landesaufnahmestelle Jenaer Straße 49, in Jena ab 16 Uhr an der Gemeinschaftsunterkunft Schulstraße 11 und ab 17 Uhr auf dem Holzmarkt
  • Donnerstag, 11. April 20.00 Hörsaal 7 Ernst-Abbe-Platz: monatliches Plenum des Aktionsnetzwerkes
  • Samstag, 13. April München: antifaschistische und antirassistische Demonstration aus Anlass der Eröffnung des NSU-Prozesses
  • Samstag, den 20. April, 11:00-16:00, Weimar, Reithaus im Ilmpark: Runder Tisch der Zivilgesellschaft gegen Rechts
  • Dienstag, den 23. April: 19:00 Campus Ernst-Abbe-Platz: Mobilisierungs- und Informationsveranstaltung zu "Keinen Meter - den Naziaufmarsch am 1.Mai in Erfurt verhindern"
  • Mittwoch, den 1. Mai, Erfurt: Naziaufmarsch verhindern!
  • Donnerstag, 2. Mai 20.00 Hörsaal 7 Ernst-Abbe-Platz: monatliches Plenum des Aktionsnetzwerkes


Wir freuen uns, Euch und Sie zu sehen

Eckart Hesse & Harald Zeil


Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Aktionsnetzwerk
Kontonummer: 035 858 1501
Bankleitzahl: 820 80 000
Commerzbank Jena

Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Newsletter 4/2013 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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