Newsletter 8/2009
Liebe Freundinnen und Freunde,
Sie erhalten hier den 8. Newsletter 2009 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine E-Mail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen von uns erhalten wollen, benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

NPD in Jena
Am 1. Juli ist es uns mit vielen Jenaerinnen und Jenaern gemeinsam gelungen, den Wahlkampfauftakt der NPD zu einem Desaster werden zu lassen. Nachdem ein Pfeifkonzert die NPD-Aktivisten vom Johannisplatz vertrieben hatte, mußten sie zwei Stunden in der Tiefgarage verbringen und ihre anschließenden Pläne für Erfurt scheiterten.
Nach unseren Informationen plant die NPD am 13. August erneut in Jena einen Auftritt: um 10 Uhr vor dem Arbeitsamt und im Laufe des Tages bei der Firma Carl Zeiss. Unsere Vorbereitungen, ihnen wieder den öffentlichen Raum zu verwehren, laufen an. Wir brauchen Ihre Unterstützung. Beteiligen Sie sich an den Aktionen, informieren Sie sich unter www.aktionsnetzwerk.de oder kommen Sie zum nächsten Plenum.

Plenum des Aktionsnetzwerks am 6.8. um 20 Uhr im Hörsaal in der August-Bebel-Str. 4
Im Mittelpunkt des Plenums stehen Aktionen gegen die anstehenden Nazi-Aktivitäten in Jena und Pößneck. Wir berichten über Erfahrungen aus Gera und Kahla und die nächsten Veranstaltungen und Trainings. Die Arbeitskreise stellen den aktuellen Stand ihrer Arbeit vor und laden zum Mitmachen ein.
Für alle, die zum ersten Mal kommen, gibt es bereits um 19.30 Uhr Informationen über Struktur, Arbeitsweise und Projekte des Netzwerks. Wir freuen uns auf Ihre und Eure Beteiligung.

4000 Nazis beim "Rock für Deutschland" - Weiter Unterstützung für Gera?
Der größte Nazi-Auftritt in Thüringen seit 1945 löste in unserer Nachbarstadt Gera nur wenig Widerspruch aus. An den Gegenprotesten beteiligten sich über 100 Menschen aus Jena und Weimar. Im Netzwerk wird angesichts der geringen Bereitschaft in Gera selbst, Naziaktivitäten etwas entgegenzusetzen, kontrovers über weitere Unterstützung für Geraer Proteste diskutiert.

Städtenetz gegen Rechts
In vielen anderen Städten hat Protest gegen Rechtsextremismus in den letzten Jahren an Stärke und Entschlossenheit zugenommen. Das Jenaer Aktionsnetzwerk kooperiert bisher mit Initiativen aus Weimar, Erfurt, Altenburg und Pößneck und will dieses Netz in Zukunft weiter nutzen und ausbauen, auch in die angrenzenden Bundesländer hinein. Wir hoffen, dass wir unsere Zusammenarbeit für und durch Pößneck erfolgreich vertiefen können.

Polizei und Demonstrationen - Einheiten, Taktik, Ausrüstung
Donnerstag, 6. August, 18 Uhr im Hörsaal in der August- Bebel- Strasse 4
Wissen über polizeiliches Vorgehen bei Versammlungen ist wenig verbreitet. Obwohl eine öffentliche Institution und permanent im Kontakt mit dem Bürger, ist „Polizei“ nach wie vor ein weitgehend unbekanntes Gegenüber. Die Veranstaltung vermittelt Kenntnisse zu Einheiten und Taktiken und soll verstehen helfen, warum Polizei manchmal als „Freund und Helfer“, ein andermal als „Aufstandsbekämpfungseinheit“ auftritt.

Erste Hilfe bei Demonstrationen
Donnerstag, 20. August, 18.00 Uhr im Hörsaal 146 im Uni-Hauptgebäude, Fürstengraben 1
Selten, aber manchmal eben doch, kommt es bei Demonstrationen zu Verletzungen. Für eine erste Versorgung reichen Grundkenntnisse die von der Demo-Sani-Gruppe des Jenaer Aktionsnetzwerks vermittelt werden. Häufige Verletzungsarten, Erstversorgungsmaßnahmen und empfohlenes Erste- Hilfe- Material stehen neben kleinen Übungen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

„Vom Sportplatz in den Krieg“
Der Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" will am 26. August  im Ernst-Abbe-Sportfeld  von Jena an den Beginn des II. Weltkriegs erinnern. In diesem Stadion fand an diesem Tag vor 70 Jahren anlässlich des Werksportfests der Zeiss-Betriebe die ideologische Aufrüstung der Nationalsozialisten ihren Höhepunkt. Mithilfe von kaum bekanntem authentischem Bild- und Redematerial sollen das Sportfest als Propagandaspektakel entlarvt und die Folgen für die Stadt aufgezeigt werden. Die Veranstaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verein „Hintertorperspektive“.
Beginn ist 17 Uhr, Treffpunkt ist der Haupteingang (Paradiesseite). Die Präsentation findet gegenüber der Anzeigetafel statt.


Buchpremiere am 2. September im Volksbad: „Erste Hilfe gegen Nazis“
Rassismus und Fremdenhass nehmen zu in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Was tun gegen Nazis? Erste Hilfe bietet dieses Buch. Welche Rezepte gibt es, um friedlich und kreativ gegen Rechtsextreme und Rassisten vorzugehen - sei es als Nachbar, im Sportverein, in der Schule oder am Arbeitsplatz? Das Buch gegen Nazis vermittelt kompaktes Wissen und gibt praktische Tipps. Holger Kulick (Initiator von www.mut-gegen-rechte-gewalt.de) gibt mit Toralf Staudt (Autor von „Moderne Nazis“) diesen Handlungsleitfaden gegen Rechtsextremismus heraus. Der Journalist Kulick wird ihn am 2. September um 19 Uhr im Volksbad in Jena exklusiv vorstellen. Die Veranstaltung wird vom Aktionsnetzwerk gemeinsam mit JenaKultur organisiert.


Bezugsgruppen- und Blockadetraining
Donnerstag, 3. September, um 18.00 Uhr im Hörsaal 146 im Uni-Hauptgebäude, Fürstengraben 1
Die erfolgreichsten Aktionen gegen rechtsextreme Aufmärsche in den letzten Jahren waren gewaltfreie und entschlossene Blockaden der Zugänge. Schlüssel zum Erfolg war die Organisation der Demonstranten in Bezugsgruppen. Wir vermitteln und üben das Bilden von und Agieren in Bezugsgruppen. Demotipps, Blockadetechniken und Entscheidungswege helfen, sich auf die besondere Situation vorzubereiten und die Entschlossenheit auch großer Gruppen zu entwickeln.

Innenstadtaktionstraining
Dienstag, 8. September, 18.00 Uhr auf dem Campus der FSU, Carl- Zeiss- Platz
Kurz vor den Aktionen gegen das rechtsextreme „Fest der Völker“ am 12. September in Pößneck bereiten wir uns gemeinsam auf Blockaden vor. Übungsfläche ist nicht die grüne Wiese sondern die Innenstadt. Aufgeteilt in Bezugsgruppen und mit dem Fünf-Finger-System durchfließen wir Polizeiketten und organisieren gewaltfreie Blockaden.

Kein „Fest der Völker“ am 12. September in Pößneck
Nach Jena und Altenburg weichen die Nazis mit ihrem „Fest“ in diesem Jahr nach Pößneck aus. Das dortige Bündnis gegen Rechtsextremismus hat ein Konzept mit vier Schwerpunkten entwickelt, einer davon ist die Aktion „WI(E)DERSETZEN“. Informationen und Verabredungen dazu gibt es bei unserem Plenum. Hintergründe, Termine für die gemeinsame Anreise mit der Bahn und Aktuelles werden Sie unter www.aktionsnetzwerk.de finden.

Spendenaufruf
Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden Sie genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de

Ausschluss
Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äusserungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.



Wir freuen uns, Sie und Euch zu sehen.

Mariana Thiele, Christoph Ellinghaus und Luise Zimmermann
- für das Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus -

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