plakataktion_prevDer Initiativkreis "Was tun gegen das 'Braune Haus'?!", ein Arbeitskreis im Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus, sowie Schülerinnen und Schüler der Lobdeburgschule in Lobeda-Altstadt laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein, am Montag den 12.4.2010 um 17:00 Uhr an der Jenaischen Straße 37 zusammen ein Zeichen gegen Naziideologie und Menschenfeindlichkeit zu setzen. Gemeinsam wird dort das erste von drei Plakaten angebracht, die Schülerinnen und Schüler der Lobdeburgschule gestaltet haben. Mit dieser Aktion soll deutlich zum Ausdruck gebracht werden, dass hier kein Platz für Neonazis ist – nicht in Jena, nicht in Lobeda-Altstadt und auch nicht in der Jenaischen Straße.

Zum Hintergrund

Beim so genannten „Braunen Haus“ handelt es sich um das Agitations- und Veranstaltungszentrum der Jenaer Neonazi-Szene. Im August vorigen Jahres ließen die Behörden der Stadt Jena das baufällige Gebäude räumen und untersagten die weitere Nutzung. Die menschenverachtenden Umtriebe wurden dadurch jedoch keineswegs unterbunden. In Behelfszelten auf dem angrenzenden Gartengelände finden weiterhin neofaschistische Veranstaltungen statt. Im Umfeld sowie in anderen Jenaer Stadtteilen treten vermehrt Nazischmierereien auf. Und im Internet verbreiten die Nazis unter dem zynischen Titel des „Freies Netzes“ unverhohlen faschistische Propaganda. Menschen, die sich dem braunen Ungeist öffentlich entgegen stellen, werden mit Drohungen und beleidigenden Schmähungen bedacht. Gleichzeitig werden Spendenaufrufe veröffentlicht, um die für eine Wiedereröffnung des „Braunen Hauses“ nötigen Finanzmittel aufzutreiben. Der neofaschistische Spuk um das "Braune Haus" ist also keineswegs vorüber.

Vor diesem Hintergrund hat sich der Initiativkreis "Was tun gegen das 'Braune Haus'?!" das Ziel gesetzt, die Wiedereröffnung des „Braunen Hauses“ in Lobeda-Altstadt zu verhindern und neonazistischen Umtriebe in Jena konsequent zu skandalisieren. Schon im vergangenen Herbst und Winter fanden zwei Plakataktionen statt. Trotz mehrfacher Versuche, die Plakate und sogar die Tafel selbst zu zerstören, erreichte die klare Ansage "Kein Ort für Nazis" die Menschen des Stadtteils und erfuhr auch darüber hinaus viel Beachtung. Die jetzige Plakataktion mit Motiven, die die Lobdeburgschüler gestaltet haben, wird von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert und wird bis in die zweite Maihälfte andauern.